Berufsbild Bauleiter

Es gibt Menschen, die verfügen über die Fähigkeit, im Gewusel eines Ameisenhaufens Ordnung und Struktur zu erkennen. Die Kunst im großen Ganzen auch die kleinen Details nicht zu übersehen, gehört zum Berufsbild des Bauleiters. Dieser muss im regen Treiben einer Baustelle den Überblick behalten, Strukturen aufrechterhalten und für reibungslose Abläufe sorgen. In diesem Artikel erfährst du alles über das Berufsbild des Bauleiters.

Wie wird man Bauleiter?

Um Bauleiter zu werden, braucht man einen Bachelor im Bauingenieurswesen oder einem Architektur-Studium. Solch einen Abschluss erreicht man entweder durch ein Studium an einer Universität oder an einer technischen Fachhochschule. Bis man den Abschluss in der Tasche hat, braucht man regulär sechs Semester. Spezialisiert man sich, kann das Studium auch länger dauern. Hinzu kommen zusätzlich vier Semester, wenn man seinen Master im Bauingenieurswesen absolvieren möchte.

In Deutschland kann man sich auch durch Diplomstudiengänge für den Beruf des Bauleiters qualifizieren. Entscheidet man sich für einen Diplomstudiengang, muss man dafür zehn Semester und ein mehrmonatiges Praktikum am Bauwesen einkalkulieren.

Besonders im Bauwesen spielt die praktische Erfahrung eine große Rolle. Mit einem Universitätsstudium ist man auf der theoretischen Ebene sehr gut ausgebildet, während man an der Fachhochschule praxisorientiertes Wissen vermittelt bekommt. Es muss allerdings einleuchten, dass man ohne praktische Erfahrung auch weniger Geld bekommt. Als Bauleiter in Ausbildung sollte man also unbedingt darauf achten, praktische Erfahrung zu sammeln.

Welche Soft Skills braucht man als Bauleiter?

Neben dem theoretischen Wissen sollte ein Bauleiter auch ein gewisses handwerkliches Geschick, Hausverstand, Verständnis zum Thema Baumaterial und Verarbeitungsverfahren sowie baurechtliches Wissen mitbringen. Hinzu kommt betriebswirtschaftliches Denken und die Fähigkeit, Teams zu koordinieren. Verfügt man dann noch über die Gabe, immer den Überblick zu behalten, einzelne Abläufe fein aufeinander abzustimmen und empfindet man auch noch Begeisterung dabei, die Bauwerke beim Wachsen zu begleiten, dann ist dieser Beruf wohl auch Berufung.

In einer Zeit, die durch Digitalisierung geprägt ist und die Ära der Smarthomes immer weiter und schneller vorantreibt, muss ein Bauleiter sich weiterbilden, um nicht auf der Strecke zu bleiben. Es ist aber auch meist der persönliche Wunsch, sich weiterzubilden, um neue Herausforderungen meistern zu können. Denn der Beruf des Bauleiters ist schon besonders, schließlich hinterlässt man irgendwie auch seinen Fingerabdruck auf der Welt. Nachvollziehbar, dass viele Bauleiter nach immer größeren und eindrucksvolleren Projekten suchen.

Was verdient man als Bauleiter?

Wie bereits erwähnt, hängt das Gehalt von verschiedenen Punkten ab. Als Bauleiter-Frischling kann man mit einem Einstiegsgehalt ab 33.000 Euro rechnen. Das bedeutet das Monatsgehalt beläuft sich zwischen 3000 Euro und 7000 Euro im Monat.  Dazu muss man sagen, dass das Gehalt für einen Bachelor anders ausfällt als für einen Master. Das Gleiche gilt noch mal bei der praktischen Erfahrung.

So kann mit jedem Jahr zusätzlicher Praxis auch der Verdienst steigen. Bei mehrjähriger Berufserfahrung kann das Gehalt auf 45.000 Euro ansteigen. Ebenfalls ein Faktor für das Gehalt sind der Standort, Größe des Auftraggebers und Größe des Projektes. Diese Faktoren können ein Bauleitergehalt auf 70.000 Euro bis 80.000 Euro pro Jahr erhöhen. Auch die Spezialisierung, also Hochbau oder Tiefbau, Ingenieurbau oder Städtebau, und ebenso der Baustoff kann sich auf das Gehalt auswirken. So verdient beispielsweise die Bauleitung im Hochbau mehr als im Tiefbau. Ein Bereich, der vermutlich in den nächsten Jahren hinsichtlich Gehältern steigen wird, sind die Bauleiter im Bereich Elektrotechnik.

Was tut ein Bauleiter?

Der Bauleiter trägt für das gesamte Bauprojekt die Verantwortung. Die Aufgaben des Bauleiters sind vielfältig. Er fungiert als Knotenpunkt zwischen Auftraggeber, Fachplaner, Subunternehmer, Zulieferer und den Behörden. Der Bauleiter ist also Ansprechpartner, Berater und Mitgestalter auf der Baustelle. Beginnend bei der Planung bis hin zur Abnahme des Bauprojektes ist er für sämtliche Abläufe verantwortlich. Dazu gehört beispielsweise das Mitwirken bei der Vergabe von Aufträgen, Einrichtung der Baustelle, Koordination der einzelnen Gewerke, Einhaltung des Projektzeitplans sowie die Qualitätskontrolle der einzelnen Leistungen von Subunternehmen.

Kurz zusammengefasst:

Details zu den Aufgaben des Bauleiters finden Sie in unserem Artikel Leistungsphasen und Neuerungen der HOAI einfach erklärt.

Fazit

Um ein erfolgreicher Bauleiter zu werden, muss man mehr mitbringen als ein Hochschulstudium. Nämlich praktische Erfahrung, die Gabe, Teams zu führen und zu koordinieren und ebenso die Fähigkeit, fachkompetente Ratschläge, Verbesserungsvorschläge und Hinweise aus den Berufsgruppen anzunehmen. Man lernt nie aus.

 

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